Altdörnfeld, ein Ortsteil der Stadt Blankenhain im Landkreis Weimarer Land, Thüringen, liegt etwa 2,5 Kilometer südöstlich von Blankenhain und wurde 1993 in die Gemeinde Blankenhain eingegliedert.
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Geographische Lage und Umgebung
Altdörnfeld liegt in einer landschaftlich reizvollen Umgebung im Landkreis Weimarer Land, Thüringen. Der Ort befindet sich auf einer Höhe von etwa 410 Metern über dem Meeresspiegel, was ihm eine erhöhte Position in der Region verleiht. Die genauen geographischen Koordinaten von Altdörnfeld sind 50° 51′ Nord und 11° 21′ Ost.
Die Ortschaft ist von einer abwechslungsreichen Topographie umgeben. Südlich von Altdörnfeld erstreckt sich die bewaldete Feldrainterrasse in Richtung Rottdorf, die das Landschaftsbild prägt. Diese natürliche Gegebenheit trägt zur landschaftlichen Vielfalt der Region bei und bietet möglicherweise Potenzial für Naherholung und Freizeitaktivitäten.
In der unmittelbaren Umgebung von Altdörnfeld entspringt ein kleiner Bach namens Drolse. Dieser Bach fließt nur etwa 200 Meter, bevor er in die Schwarza mündet. Die Präsenz dieses Gewässers ist ein wichtiges hydrologisches Merkmal der Ortschaft und könnte sowohl ökologisch als auch für die lokale Wasserversorgung von Bedeutung sein.
Altdörnfeld ist von mehreren Nachbarorten umgeben. Im Süden grenzen die Ortschaften Lengefeld und Kottenhain an. Besonders erwähnenswert ist die Nähe zu Neudörnfeld, das direkt neben Altdörnfeld liegt. Die beiden Orte werden heute oft gemeinsam als „Alt-Neudörnfeld“ bezeichnet, was auf ihre enge räumliche und möglicherweise auch historische Verbindung hinweist.
Die Verkehrsanbindung von Altdörnfeld wird durch Ortsverbindungsstraßen gewährleistet, die Zugang zur Landesstraße 1060 und zur Bundesstraße 85 ermöglichen. Diese Straßenverbindungen stellen sicher, dass Altdörnfeld trotz seiner ländlichen Lage gut an das regionale Verkehrsnetz angebunden ist und eine Verbindung zu größeren Zentren in der Umgebung besteht.
Geschichte von Altdörnfeld
Altdörnfeld kann auf eine lange und bemerkenswerte Geschichte zurückblicken. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert auf den 18. Mai 876, was Altdörnfeld zu einer der ältesten bekannten Siedlungen in der Region macht. Diese frühe Ersterwähnung deutet auf eine kontinuierliche Besiedlung des Gebiets seit dem frühen Mittelalter hin.
Die Siedlungsstruktur von Altdörnfeld ist charakteristisch für ein Platzdorf oder einen Rundling. Diese Dorfform zeichnet sich dadurch aus, dass die Höfe um einen zentralen Platz herum angeordnet sind. Diese Anordnung ist typisch für slawische Siedlungen, was auf einen möglichen slawischen Einfluss in der frühen Geschichte des Ortes hinweisen könnte.
Landwirtschaft spielte von Beginn an eine zentrale Rolle in Altdörnfeld und prägt den Ort bis heute. Die umliegenden Felder und Wiesen wurden über Jahrhunderte hinweg von den Bewohnern bewirtschaftet, was zur Entwicklung einer stabilen landwirtschaftlichen Tradition führte.
Es ist erwähnenswert, dass zur Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung von Altdörnfeld möglicherweise auch schon Neudörnfeld existierte, jedoch noch nicht offiziell registriert war. Dies deutet auf eine enge historische Verbindung zwischen den beiden Orten hin, die sich bis in die Gegenwart fortsetzt.
Ein bedeutendes bauliches Zeugnis der Geschichte Altdörnfelds ist die Dorfkirche. Das heutige Kirchengebäude stammt aus dem Jahr 1746, wurde jedoch unter Verwendung älterer Bauteile errichtet. Dies lässt darauf schließen, dass es an dieser Stelle bereits vor dem 18. Jahrhundert ein Gotteshaus gab. Die Kirche spiegelt mit ihrem Kanzelaltar und der darüber angeordneten Altarorgel die protestantische Tradition wider, die in der Region nach der Reformation Einzug hielt.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Altdörnfeld stetig weiter, blieb aber seinem landwirtschaftlichen Charakter treu. Die Eingemeindung in die Stadt Blankenhain im Jahr 1993 markierte den Beginn einer neuen Ära in der Verwaltungsgeschichte des Ortes, ohne jedoch seine historische Identität zu beeinträchtigen.
Eingemeindung nach Blankenhain
Die Eingemeindung von Altdörnfeld nach Blankenhain erfolgte am 1. Oktober 1993 im Rahmen einer umfassenderen Gebietsreform in Thüringen. Diese Eingemeindung war Teil einer Reihe von administrativen Veränderungen, die in den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung in vielen ostdeutschen Bundesländern durchgeführt wurden, um die Verwaltungsstrukturen zu optimieren und an die neuen politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen.
Blankenhain selbst hat eine lange Geschichte von Eingemeindungen, die bis ins 20. Jahrhundert zurückreicht. Beispielsweise wurde am 1. April 1959 Großlohma mit Kleinlohma zu Lohma zusammengeschlossen und eingemeindet. In den 1990er Jahren folgten weitere Eingemeindungen, darunter Drößnitz am 2. September 1995 und Hochdorf am 1. Oktober 1993. Diese Entwicklung zeigt, dass die Eingemeindung von Altdörnfeld Teil eines größeren Prozesses der kommunalen Neuordnung in der Region war.
Die Eingemeindung hatte verschiedene Auswirkungen auf Altdörnfeld. Einerseits verlor der Ort seine administrative Selbstständigkeit, andererseits konnte er von den Ressourcen und Strukturen der größeren Stadt Blankenhain profitieren. Trotz der Eingemeindung behielt Altdörnfeld seinen eigenständigen Charakter als Ortsteil von Blankenhain bei, was sich in der Beibehaltung lokaler Traditionen und der Dorfgemeinschaft widerspiegelt.
Es ist erwähnenswert, dass ähnliche Prozesse auch in anderen Regionen Thüringens stattfanden. So wurden beispielsweise in Crimmitschau am 1. Januar 1994 die Gemeinden Blankenhain, Langenreinsdorf und Mannichswalde eingemeindet. Dies verdeutlicht, dass die Eingemeindung von Altdörnfeld nach Blankenhain Teil einer landesweiten Entwicklung war, die darauf abzielte, effizientere Verwaltungsstrukturen zu schaffen und die kommunale Landschaft neu zu ordnen.
Die Eingemeindung hatte auch Auswirkungen auf die lokale Infrastruktur und Dienstleistungen. Während einige Verwaltungsaufgaben nun von Blankenhain übernommen wurden, blieben bestimmte lokale Einrichtungen und Dienstleistungen in Altdörnfeld erhalten, um die Lebensqualität der Einwohner zu sichern und die Identität des Ortes zu bewahren.
Barocke Dorfkirche Altdörnfeld
Die Dorfkirche Altdörnfeld ist ein bedeutendes historisches und architektonisches Wahrzeichen des Ortes. Sie wurde im Jahr 1746 als barockes Bauwerk errichtet und diente als Filialkirche zu Blankenhain. Die Kirche zeichnet sich durch mehrere bemerkenswerte Merkmale aus:
Der Bau verfügt über ein Mansardendach, ein achteckiges Schiefergeschoss und eine barocke Haube auf dem Ostturm. Im Inneren wird der Raum von einer Holztonne über Chor und Langhaus überspannt. Besonders charakteristisch ist die streng protestantische Konzeption des Innenraums, bei der Altar, Kanzel und Orgel in einer vertikalen Linie übereinander angeordnet sind. Diese Anordnung, bekannt als Kanzelaltar mit darüber platzierter Altarorgel, ist typisch für protestantische Kirchen des 18. Jahrhunderts und betont die zentrale Rolle des Wortes im Gottesdienst.
Die Orgel der Kirche stammt aus der Zeit um 1800 und wurde von einem unbekannten Meister gefertigt. Sie verfügt über zehn Register auf einem Manual und Pedal und wurde 1935 von Gerhard Kirchner sowie erneut im Jahr 2001 restauriert. Ein besonderes Merkmal der Orgel ist der integrierte Glockenakkord. Zusätzlich ist ein Zimbelstern angebracht, der mechanisch über das Gebläse angetrieben werden kann.
Im Turm der Kirche befinden sich zwei Glocken: eine Bronzeglocke aus dem Jahr 1887, gegossen von Franz Schilling bei C.F. Ulrich in Apolda, und eine Stahlglocke aus dem Jahr 1956, hergestellt von Schilling & Lattermann. Eine dritte Bronzeglocke aus dem 16. Jahrhundert sowie 41 Prospektpfeifen der Orgel mussten im Ersten Weltkrieg abgegeben werden.
Die Kirche wurde zwischen 2011 und 2013 renoviert, wobei die Elektrik erneuert, ein neuer Farbanstrich aufgetragen und der alte Putz ausgebessert wurde. Heute dient die Kirche nicht nur als Gotteshaus, sondern ist auch als offene Kirche und Radfahrerkirche bekannt, was ihre Bedeutung für den Tourismus in der Region unterstreicht.
Die Dorfkirche Altdörnfeld ist ein eindrucksvolles Beispiel für den protestantischen Kirchenbau des 18. Jahrhunderts und ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Region. Ihre Architektur und Ausstattung spiegeln die religiösen und künstlerischen Strömungen ihrer Entstehungszeit wider und machen sie zu einem wertvollen Zeugnis der lokalen Geschichte.